Argentina 2013

Viaje a Argentina

Strassenverkehr

Der Strassenverkehr hier in Argentinien ist eine Sache für sich. Den ersten Eindruck hatten wir mit der ersten Taxifahrt in Buenos Aires vor vier Wochen erhalten. Danach waren wir fast vier Wochen immer wieder selbst mit dem Auto unterwegs. Wir haben dabei folgendes dazu gelernt:

  1. Es gibt immer die Möglichkeit die bereits bestehende Anzahl Fahrspuren um beliebig weitere zu ergänzen. Wo Platz ist für ein Auto oder einen Töff da kann man eine eigene Fahrspur definieren.
  2. Die Argentinier haben den Zyklus der Verkehrsampeln im Blut. Wenn man weiss, dass es jetzt dann grün wird so kann man auch schon bei Rot losfahren.
  3. Geschwindigkeitsschilder sind allgemein als Richtwert zu verstehen. Die darauf gedruckte Zahl entspricht meist der Mindestgeschwindigkeit :-), man kann aber auch bis zu doppelt so schnell fahren und wird immer noch überholt.
  4. Gehupt wir eigentlich nur, wenn der Vordermann sich nicht bewegt. Es spielt dabei keine Rolle, welche Regeln er dabei verletzt.
  5. Ein weiteres heisses Thema: Überholen. Sicherheitslinien ob einfach oder doppelt soll man wohl als Orientierungshilfe verstehen, denn:
    1. überholen kann man unabhängig von den Linien.
    2. wenn die Gegenspur z.B. wegen eines Anstieges zwei Spuren hat, so kann man diese zweite Spur, trotz doppelter Sicherheitslinie zum Überholen verwenden
      1. dabei soll man sich nicht wundern, wenn man beim Überholen selbst auch noch überholt wird
      2. derr allfällige Gegenverkehr wird mit Lichthupen aufgefordert Platz zu machen
  6. Auf der Autobahn ist praktisch alles erlaubt:
    1. Pferdewagen
    2. Velos
    3. Fussgänger
  7. Vortritt an Kreuzungen, es gilt:
    1. der stärkere zuerst
    2. ansonsten wer zuerst da war
  8. Was an Autos noch fährt wird auf der Strasse bewegt.

Trotz allem, das Fahren ist relativ entspannt. Man nimmt Rücksicht aufeinander und die Aggressivität wie wir es auch der Schweiz haben wir hier nicht angetroffen. Nun ja das Bauchgefühl sagt, dass wir uns auf dem Rückflug wohl wieder auf das Schweizer Strassengesetz besinnen sollten. Ansonsten sind wir den Führerschein wohl schneller los als uns lieb ist.

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Iguazu

Die letzte offizielle Station unserer Reise, die Tropen. Etwas Sonne, bevor es in den Winter geht, muss einfach sein.

Am ersten Tag wurden wir mit einem strahlend blauen Himmel begrüsst. Wir haben dies genutzt um die Wasserfälle auf der Argentinischen Seite zu besuchen. Es ist alles riesig hier, zum Vergleich der Rheinfall, welchen die meisten vermutlich schon besucht haben.

Fluss Anzahl Fälle Breite Höhe Wassermenge
Iguazu 275 2700m 82m 1500-7000m3
Rhein 1 150m 23m 700m3

Der Iguazu führt nach den vergangenen Regenfällen sehr viel Wasser. Somit ist der Fluss braun gefärbt, dafür aber die Wasserfälle viel grösser.

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Man sagt, dass Argentinien die Wasserfälle hat und Brasilien die Sicht. So ging es am nächsten Tag über die Grenze nach Brasilien.

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Auf dem Rückweg sind wir noch zu Besuch bei den Kolibris gewesen.

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Der Besuch der Wasserfälle war ein imposantes Erlebnis. Diese Kraft und die Wucht sind unbeschreiblich, einfach überwältigend.

Die Fotografen haben über die ganze Reise keine Mühe gescheut um die besten Bilder zu schiessen. Auch eine Dusche bei den Wasserfällen haben wir wie selbstverständlich in Kauf genommen.

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Salta

Zu Beginn zeigte uns Salta die „kalte Schulter“. Naja so kalt war es nicht, aber es war bedeckt und es regnete. Trotzdem verbrachten wir den ersten Tag damit die Stadt zu erkunden und die Sehenswürdigkeiten zu besuchen. Man weiss ja nie, es kann ja noch schlechter kommen. .. :-)

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Am nächsten Tag sind wir in den Norden gefahren, in die Quebrada de Humahuaca. Diese Schlucht ist wegen ihren farbigen Felsen bekannt. Zudem gibt es in dieser Gegend sehr viele Säulenkakteen.

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Den nächsten Tag widmeten wir dem Süden. Wir sind wiederum durch eine schöne Schlucht gefahren. Um ehrlich zu sein; wir hätten uns den Norden sparen können, der Süden hat uns viel besser gefallen.

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Im Städtchen Cafayate haben wir den Mittag verbracht. Es hat uns sehr gut gefallen und wir haben super feine Empanadas gegessen.

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Nachdem wir sowohl im Norden als auch im Süden tolles Wetter gehabt hatten, war es am Folgetag auch in Salta schön. Wir nutzten dies um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten erneut zu besuchen. Es sieht halt bei schönem Wetter nicht nur auf den Fotos schöner aus.

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Des Weiteren sind wir auf den Hausberg San Bernardo gefahren. Gezwungenermassen erfolgte die Fahrt mit dem Auto, das tolle Caraventa-Gondeli fuhr wegen den Wahlen leider nicht.

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Lovestory

Aus aktuellem Anlass hier die versprochene Fotostory. Die Basis hat Juli unser Guide in Patagonien gelegt. Sie wollte, dass wir nicht einfach irgend welche langweiligen Fotos machen, sondern uns in Pose werfen. Enjoy...

Due to a upcoming event here the promised photo story. The base was set by July, our guide in Patagonia. She wanted that we did not just make some what boring photos, but throw us in a pose. Enjoy ...

Der Weg war lang, sie kannten sich schon lang. Nach 2.5 Stunden Wanderung oder 10Jahren da hielt er um ihre Hand an.

The was long, they knew each other since a long time. After 2.5 hours of hicking or 10 years he was proposing on top of the mountain.

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So kam die Hochzeit mit einem romantischen Hochzeitskuss und einem rauschenden Fest.

The highlight of the wedding was the kiss and it was a great party.

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Er trug sie im trauten Heim über die Schwelle.

And at home he was carrying the bride over the threshold.

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Und so flogen sie gemeinsame in ihre weitere Zukunft.

And they flew together in a bright future.

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Tiere und Pflanzen

In Argentinien gibt es ganz viele Tiere. Dieser Beitrag ist ganz speziell für Fiona und Vanessa, aber die Grossen dürfen ihn natürlich auch ansehen. Wir haben alle Fotos von Tieren, welche uns während unserer Reise begegnet sind gesammelt.

Den Anfang machen die Bewohner der Meere, welche wir auf der Halbinsel Valdés gesehen haben. Am Ufer konnten wir viele Seelöwen beobachten. Ein Bulle lebt mit seinem Harem, ca. 3 Weibchen und deren Jungen zusammen. Es kommt immer wieder zu Kämpfen zwischen den Bullen.

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Dann waren wir auf dem Schiff um die Bartenwale zu beobachten. Wir haben dabei Weibchen mit ihren Jungen beim Spielen gesehen. Das Weisse ist der Nasenspitz.

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Im Norden der Halbinsel haben wir Orkas beobachten können, die am Ufer auf Nahrungssuche waren. Und am Ufer haben sich Seelöwen mit ihren Jungen gesonnt, die manchmal das Mittagessen der Orkas sind.

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Unsere nächste Etappe war Patagonien. Hier war es ziemlich kalt und wir haben nur sehr wenige Tiere gesehen, welche in dieser Gegend leben. Ein kleines Vögelein und interessanterweise Flamingos. Die Flamingos sind vor ein paar Jahren am See erschienen und kommen seit her immer wieder.

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Dann ist uns auch noch ein Fuchs über den Weg gelaufen und natürlich haben wir auch Lamas gesehen. Lamas werden auch gehalten um Lasten zu tragen.

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Anschliessend ging es weiter Richtung Süden in die Gegend von Mendoza und Salta. Wie an anderen Orten auch gibt es hier Tiere die wohl niemandem mehr gehören. Wir haben sehr viele Hunde gesehen, aber eben auch Pferde und Ziegen.

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Um die Pflanzenwelt nicht ganz zu vergessen, wir haben riesige Säulenkakteen gesehen.

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Und in den Städten gibt es wie bei uns auch Gänse und Enten.

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Und so kommen wir zur letzten Region, den tropischen Wäldern hier bei Iguazu. Hier gibt es eine riesige Zahl von Schmetterlingen in allen Grössen und Farben.

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Es gibt aber auch schöne Vögel, ganz speziell der Riesentukan.

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Hoch oben in den Bäumen haben wir Kapuzieneräffchen gesehen.

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Nicht zu vergessen die frechen Nasenbären, die Echsen und die Schildkröten. Der Nasenbär ist übrigens auf Futtersuche.

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Und auch jede Menge schöne Blumen.

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Mendoza

Der erste Tag der wir in Mendoza verbrachten, war ein Sonntag. Der junge Herr an der Rezeption, er hatte seinen ersten Tag, meinte, dass die meisten Geschäfte offen seien, super – also los. So stiegen wir also in unser Auto und fuhren in die Innenstadt. Aber wo parkieren? Das empfohlene Parkhaus war natürlich zu… Also was nun? Ganz einfach, nach gut gewährter Manier an den Strassenrand stellen, ist erst noch gratis.

So ging es also zu Fuss zu den Sehenswürdigkeiten. Die Stadt wie ausgestorben und ihr ahnt es schon – praktisch alle Geschäfte waren geschlossen. Die Stadt selbst – wunderschön. Alle Strassen sind dank den vielen Wasserkanälen mit grossen Bäumen bepflanzt. Wir nehmen mal an, dass hier so auch im Sommer immer erträgliche Temperaturen herrschen.

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Auf dem Rückweg zum Hotel machten wir noch einen Umweg um den Hausberg zu besuchen. Dieser „Hügel“ liebt in einem riesigen Park und hier waren dann auch all die verschollenen Leute.

Den Folgetag widmeten wir dem Nationalpark Aconcagua. Die Landschaft hier kann es mit den USA aufnehmen. Unser Auto schraubte sich immer weiter in die Höhe, die Leistung nahm merklich ab. Die Strasse ist eine der Verbindungen nach Chile und so waren auf jede Menge Lastwagen, langsame Lastwagen, unterwegs. So beobachteten wir viele waghalsige Überholmanöver. An dieser Stelle sei erwähnt: Geschwindigkeitslimiten und Sicherheitslinien sind in Argentinien, mit unserer heutigen Erfahrung, als reine Vorschlagswerte zu verstehen. In Nationalpark auf ca. 3000m ü. M. machten wir einen Spaziergang und genossen bei einer steifen Brise den Ausblick auf den Cerro Aconcagua (6962m). Und wer hat ihn zuerst bestiegen? 1897 M. Zurbriggen aus der Schweiz Smile

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So blieb uns noch ein letzter Tag in Mendoza. Und was macht man gemeinhin in dieser Gegend? Richtig, Weingüter besuchen und Wein degustieren. Wir haben drei Weingüter besucht, aber wie wählt man aus den vielen die Richtigen aus? Keine Ahnung, wir haben aus dem Bauch heraus entschieden. Los ging es mit Terazas de los Andes; den Wein haben wir unterwegs schon ein paar Mal getrunken. Hier hatten wir eine tolle Führung wo uns auch erklärt wurde wie vor Ort gearbeitet wird und es gab natürlich Wein zum Probieren.

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Im Anschluss gingen wir auf dem Weingut Belasco de Baquedano Mittagessen, wobei es zu jedem Gang ein passendes Glas Wein gab – sehr delikat.

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Zu guter Letzt genossen wir eine weitere Führung bei der Bodega Catena Zapata. Sehr ausgefallen und stolz ist man. Aber seht selbst… Der Bau ist einer Inka-Pyramide nach empfunden. Der Wein, welchen wir probieren konnten war super. Wir haben hier auch einiges über das Degustieren gelernt. So zum Beispiel was man aus der Farbe des Weins ableiten kann, dass man den Wein probiert bevor und nachdem man in Schwenkt… Und was toll war, beim Einschenken waren sie sehr grosszügig. War mehr ein Weintrinken als degustieren Winking smile

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Es geht nordwärts

Um den langen Weg nach Mendoza etwas zu verkürzen sind wir noch eine Nacht in El Chaltén geblieben. An diesem Tag haben wir auf eigene Faust eine Wanderung unternommen um zu zwei Aussichtspunkten zu gelangen. Der erste um den Fitz Roy zu sehen und den zweiten für den Cerro Torre, welcher sich aber in den Wolken versteckte. Das sind die zwei höchsten und auch imposantesten Berge in der Gegend.

Wir waren sieben Stunden unterwegs, teils auf den gut ausgeschilderten Wegen und teils auch auf einem etwas abenteuerlichen Weg. Den abenteuerlichen Teil haben wir aber dank dem Training von Juli super gemeistert. Nichts desto trotz hat uns diese Wanderung aber das letzte abverlangt nicht zuletzt, weil wir schon die Wanderungen der vergangenen Tage in den Beinen hatten.

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Der Folgetag war lang. Die Reise nach Mendoza war streng – 2.5h Autofahrt nach El Calafate, ca. 4h Flug nach Buenos Aires, dann 2h Flug nach Mendoza und noch 1/2h Autofahrt zum Hotel. Ufff… dieses Land ist riesig.

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Lodge im Nirgendwo

Als weiteres Reiseziel in der Gegend hatten wir uns für drei Tage in einer Lodge im Nirgendwo entschieden. Zuerst haben wir uns aber aufgrund des guten Wetters noch vom Perito Moreno verabschiedet und sind nochmals zur Aussichtsplattform gefahren.

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Anschliessend ging es los; zuerst ins kleine Dörfchen El Chaltén (4h). Mit etwas Glück hätten wir da einen ersten Blick auf den Berg Fitz Roy werfen können. Doch wie so oft verhüllte er sich in Wolken. Dann ging es ca. 1 ½ Stunden über ein Schotterstrasse zum Lago Desierto. Am Seeufer wurden wir vom Boot abgeholt, welches uns in 20min zur Lodge brachte. Ein schönes Haus mitten in der Wildnis.

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Die Tage in der Lodge haben wir mit Wanderungen in der Gegend verbracht. Wir waren jeden Tag etwa 5Stunden unterwegs und Juli, unser Guide, hat uns tolle Plätze gezeigt. So sind wir zu den beiden Gletschern in der Nähe aufgestiegen oder wir konnten von den Höhen das super Panorama geniessen. Wir sind nie auch nur einer Menschenseele begegnet – Natur pur. Immer mit dabei auf der Wanderung waren ein Krug mit heissem Wasser und Mate-Tee (das Nationalgetränk). Dank Juli gibt es auch eine tolle Fotostory, dazu aber später.

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Die Besitzer Pato (Patricia) und Ivor haben die Lodge über einen Zeitraum 4 Jahren (wann immer es das Wetter es zuliess) gebaut. Das Haus ist komplett aus Holz und völlig autonom. Es gibt fixe Zeiten wo es Warmwasser gibt, hehe, auch mal ne Erfahrung. Um das Material über den See zu bringen waren 2500 Bootsfahrten nötig, unvorstellbar. Und um das Holz von El Chaltén zum See zu bringen, musste es auf halbem Weg auf kleinere Lastwagen umgeladen werden.

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Die Tage in der Lodge waren toll. Sei es wegen den schönen Wanderungen, aber auch wegen dem Relaxen vor dem Kamin mit einem guten Buch. Der Abschied war sehr emotional, wir werden uns noch lange an diesen Ort erinnern und hoffentlich mal wieder kommen.

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Relaxen und dem Wetter trotzen

Wie es im Wikipedia-Artikel über Patagonienen so schön heisst: „Landschaftlich ist Patagonien durch steppenartige Ebenen geprägt, die Pampas. Der chilenische Teil Patagoniens ist geprägt durch das feuchte, kühle Klima der Westanden und durch den dazugehörigen valdivianischen Regenwald. Der argentinische Teil liegt im Regenschatten der Anden und ist sehr trocken. Charakteristisch ist der immerwährende starke Wind.“

So hatten wir bis jetzt perfektes Wetter gehabt. Klar es war mal etwas bedeckt gewesen aber ansonsten immer sonnig. Jetzt sind wir hier aber an der chilenischen Grenze und bei den grossen Eisfeldern und das hat alles seinen Einfluss. Zum einen haben wir die grosse Möglichkeit die riesigen und wunderschönen Gletschter zu sehen und zum anderen spielt das Wetter eben auch etwas verrückt.

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War es gestern noch sonnig und ca. 15°C so hat es letzte Nach fast bis in die Ebenen geschneit und es kam eine grosse Regenfront. Somit haben wir einen Tag im Hotel entspannt. Den Tag danach haben wir uns für eine ganztägige Schifffahrt zu den Gletschern Upsala, Spegazzini und Perito Moreno entschieden. Die Fahrt war an und für sich gemütlich, das Wetter mies (dauernd hat es genieselt) und die Gesellschaft gut. Wir haben ein älteres Ehepaar kennen gelernt die heute in der Nähe von Perth leben. Er kommt aus Ostdeutschland und sie aus England. Der rüstige Herr hat mit seiner Lebensgeschichte und interessanten Diskussionen für eine abwechslungsreiche Fahrt gesorgt.

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Perito Moreno

Die Reise nach El Calafate dauerte etwas länger als ursprünglich geplant. Der Direktflug ist leider vor einer Woche gestrichen worden und so kamen wir doch noch dazu einen Fuss nach Ushuaia zu setzen. Sprich wir flogen einen Umweg über die Südspitze von Argentinien um nach El Calafate zu kommen.

Am Flughafen haben wir wiederum einen uns bereits bekannten smarten Kleinwagen in Empfang genommen. Die erste Fahrt führte und durch das Örtchen El Calafate in die Weiten von Patagonien (die Pampa) hinaus und zu unserem Hotel. Die unendlichen Weiten erklären dann auch gleich warum es hier nur 2 Einwohner auf einen Quadratkilometer gibt. Das Gebäude mitten in der Pampa im Bild unten links ist unser Hotel Smile

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Am nächsten Tag widmeten wir unseren ersten Ausflug dem Gletscher Perito Moreno. Erst gerade kürzlich hatten wir den Aletschgletscher besucht, aber das hier ist eine andere Nummer.

  • Aletschgletscher; flächenmässig grösster und längster Gletscher der Alpen, Fläche rund 82km^2 und Länge rund 23km.
  • Perito-Moreno-Gletscher; einer der grössten hier in der Gegend, Fläche rund 254mk^2 und Länge rund 30km.

Um den Gletscher aus der Nähe zu betrachten haben wir uns für eine Wanderung angemeldet. Der verheissungsvolle Name: Big Ice. Zuerst ging es während circa 45 Minuten über die Seitenmoräne hinauf zum Basislager. An dieser Stelle wurden wir mit Steigeisen und einem Klettergurt für den Notfall ausgerüstet. Danach ging es los auf den Gletscher. Während 5Stunden hat unser Führer uns an verschiedene Stellen auf dem Gletscher geführt. Wobei es auch für die Führer immer wieder eine Überraschung ist. So kann heute an einer Stelle noch ein kleiner See sein, der morgen wieder verschwunden ist. Der Gletscher ist ständig in Bewegung und ab und zu hörte man das auch lautstark. Wir hatten ein riesiges Glück mit dem Wetter und kamen in den Genuss von jeder Menge wärmender Sonnenstrahlen. Ein tolles Erlebnis.

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Auf dem Rückweg machten wir noch einen Abstecher zur Aussichtsplattform an der Gletscherfront. Der Gletscher tritt hier auf den Lago Argentino. Das Glück reist weiterhin mit uns und so konnten wir zwei riesige Abbrüche von Eis in den See beobachten. Das Getöse und die anschliessende Welle waren sehr imposant.

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Península Valdés

In Trelew haben wir unser Autöli, einen smarten Kleinwagen, in Empfang genommen. Technikstand gleich Null; keine Zentralverriegelung, Fehlanzeige bei den elektrischen Fensterhebern oder Klimaanlagen, aber das wichtigste ist, dass es fährt. So herum gesehen; an dem Ding kann quasi nichts kaputt gehen.

Die Fahrt an unser nächstes Zwischenziel, Puerta Pirámides auf der Halbinsel Valdés, dauerte circa zwei Stunden. Am ersten Tag haben wir die nähere Gegend erkundet und einen ersten Blick auf die Seelöwen und jede Menge Vögel geworfen. Und in der Ferne konnten wir in der Bucht sogar von unserem Hotelzimmer aus die ersten Wale sehen.

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Am Abend haben wir spontan noch eine Whalewatching Tour gebucht. Da das Wetter am Nachmittag noch nicht so gut ausgesehen hatte, waren wir nur zu zehnt auf einem Boot. Die Tour war genial, wir konnten jede Menge Glattwale aus nächster Nähe sehen. Vor allem die Mütter, welche mit ihren Jungtieren gespielt haben waren imposant.

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Die nächsten beiden Tage haben wir dazu genutzt mit unserem Auto den Rest der Halbinsel zu erkunden. Kaum sind wir an der Nordspitze angekommen, ist eine Gruppe von Orkas aufgetaucht. Sie sind zweimal am Ufer vorbei gezogen und wir konnten sie beim Jagen beobachten. Zwischen durch konnten wir die Seelöwen studieren. Zum einen gab es viele Jungtiere die gesäugt wurden und zum anderen sind viele von ihnen in Ufernähe im Wasser herum geschwommen. Wobei zu bemerken ist, dass die Seelöwen die die wichtigste Beute der hier lebenden Orkas sind.

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Es ging über weite Wege auf gut präparierte Schotterpisten. Die Landschaft im Landesinnern kann man als öde bezeichnen aber die Küste mit ihrer Tierwelt ist toll. Nichts desto trotzt waren wir am Abend froh wieder zurück zu sein. Der Ausflug hat sich absolut gelohnt.

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Für die Interessierten hier noch einen spannenden Link: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Walen und Delfinen?

Weiterreise Richtung Süden…

Für den vierten Tag Stand die Weiterreise Richtung Süden zur Halbinsel Valdés auf dem Programm. Pünktlich ging es gemäss Planung auf den Weg zum Flughafen.

Die Planung:

  1. 1/2h Taxifahrt
  2. 1h vor Abflug wegen Check-In und Security
  3. Abflug 6:55 in Bueno Aires
  4. Landung in Trelew nach 2h

Die Realität:

  1. 1/2h Taxifahrt
  2. Die Schlang für das Check-In ist meilenlang. Auf Nachfrage meint die nette Dame: „Einfach anstellen, es ist für alle das gleiche…“. Nun ja die beiden Schweizer werden langsam nervös; „Was wenn wir den Flugverpassen?“ Dann wird es besser; das Gepäckband steigt aus. Das Check-In läuft trotzdem weiter, es scheint nicht ungewöhnlich zu sein. Dann eine Viertelstunde vor unserem Abflug wird unser Flug aufgerufen, wir dürfen nach vorne und einchecken. Es folgt ein kurzer Spurt zum Gate und die Fahrt per Bus zum Flugzeug.
  3. Abflug erfolgt quasi pünktlich um 7:00. Ob es unsere Koffer wohl auch noch geschafft haben? Was wenn nicht?
  4. Überpünktlich landen wir in Trelew. Banges Warten am Gepäckband: In rekordverdächtiger Zeit erscheinen die ersten Koffer. Aufatmen; unsere Koffer sind auch mit dabei.

Fazit:
Auch wenn es manchmal unkoordiniert wirkt, so kann es doch perfekt funktionieren.

Buenos Aires

Es war eine lange Reise. Zuerst ging es eine knappe Stunde bis Frankfurt und dann in einem über 13-stündigen Flug nach Buenos Aires. Früh morgens sind wir an unserem ersten Zwischenziel gelandet. Der lange Flug war ruhig und wir konnten ziemlich gut schlafen. Nichts desto trotz verbrachten wir den ersten Tag wie in Trance. Wir haben einen ersten Spaziergang entlang der wichtigsten Einkaufsstrasse, der Calle Florida, gemacht und die Sonnenstrahlen auf dem Plaza de Mayo genossen.

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Das erste Beschnuppern war zögerlich und etwas scheu. Nachdem wir uns am ersten Tag auf die Quartiere ‚centro‘ und ‚retiro‘ konzentriert hatten, ging es am zweiten Tag nach ‚puerto madero‘ und ‚san telmo‘. Wir entdeckten dabei den alten Hafen, wo die alten Backsteinhäuser in schicke Apartments und Büros, sowie jede Menge Restaurants umgebaut worden sind.

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In San Telmo findet jeden Sonntag auf dem Plaza Dorrego ein grosser Flohmarkt statt. So konnten wir gemütlich über den kunterbunten Markt schlendern und einen Kaffee geniessen.

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Auf dem Weg zurück zum Hotel besuchten wir noch „das Wahrzeichen“ von Buenos Aires; den Obelisco.

Für den dritten Tag erweiterten wir unseren Aktionsradius noch weiter und besuchten die Quartiere ‚la boca‘ und ‚recoleta‘. In La Boca besucht man als Tourist eine kleine Ecke namens ‚El Caminito‘(Die kleine Gasse). Offiziell ist dies Argentiniens einziges Freilichtmuseum. Ziemlich touristisch aber die bunten Häuser sind schön anzusehen und haben ihren ganz speziellen Charme.

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Das Quartier Recoleta war dagegen das komplette Gegenteil. Hier wohnen die wohlhabenden Porteños und es gibt viele Botschaften aus aller Welt. Wir haben hier die Kirche de Nuestra Señora Pilar und den angrenzenden Friedhof besucht. Eine schlichte Kirche, wogegen die zahlreichen Mausoleen auf dem Friedhof fast erschlagende wirkten. Anschliessend haben wir uns im Schatten eines riesigen Gummibaumes einen Kaffee gegönnt. Der Baum weist einen Durchmesser von 50m und eine Höhe von 20m auf.

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Gut angekommen

Nach über 13Stunden Flug und einer halsbrecherischen Taxifahrt sind wir wohlbehalten im Hotel angekommen.

Bald geht es los

Lange haben wir uns dieses Jahr auf unsere grossen Ferien geduldet. Doch jetzt geht es bald los.


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