Argentina 2013

Viaje a Argentina

Es geht nordwärts

Um den langen Weg nach Mendoza etwas zu verkürzen sind wir noch eine Nacht in El Chaltén geblieben. An diesem Tag haben wir auf eigene Faust eine Wanderung unternommen um zu zwei Aussichtspunkten zu gelangen. Der erste um den Fitz Roy zu sehen und den zweiten für den Cerro Torre, welcher sich aber in den Wolken versteckte. Das sind die zwei höchsten und auch imposantesten Berge in der Gegend.

Wir waren sieben Stunden unterwegs, teils auf den gut ausgeschilderten Wegen und teils auch auf einem etwas abenteuerlichen Weg. Den abenteuerlichen Teil haben wir aber dank dem Training von Juli super gemeistert. Nichts desto trotz hat uns diese Wanderung aber das letzte abverlangt nicht zuletzt, weil wir schon die Wanderungen der vergangenen Tage in den Beinen hatten.

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Der Folgetag war lang. Die Reise nach Mendoza war streng – 2.5h Autofahrt nach El Calafate, ca. 4h Flug nach Buenos Aires, dann 2h Flug nach Mendoza und noch 1/2h Autofahrt zum Hotel. Ufff… dieses Land ist riesig.

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Lodge im Nirgendwo

Als weiteres Reiseziel in der Gegend hatten wir uns für drei Tage in einer Lodge im Nirgendwo entschieden. Zuerst haben wir uns aber aufgrund des guten Wetters noch vom Perito Moreno verabschiedet und sind nochmals zur Aussichtsplattform gefahren.

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Anschliessend ging es los; zuerst ins kleine Dörfchen El Chaltén (4h). Mit etwas Glück hätten wir da einen ersten Blick auf den Berg Fitz Roy werfen können. Doch wie so oft verhüllte er sich in Wolken. Dann ging es ca. 1 ½ Stunden über ein Schotterstrasse zum Lago Desierto. Am Seeufer wurden wir vom Boot abgeholt, welches uns in 20min zur Lodge brachte. Ein schönes Haus mitten in der Wildnis.

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Die Tage in der Lodge haben wir mit Wanderungen in der Gegend verbracht. Wir waren jeden Tag etwa 5Stunden unterwegs und Juli, unser Guide, hat uns tolle Plätze gezeigt. So sind wir zu den beiden Gletschern in der Nähe aufgestiegen oder wir konnten von den Höhen das super Panorama geniessen. Wir sind nie auch nur einer Menschenseele begegnet – Natur pur. Immer mit dabei auf der Wanderung waren ein Krug mit heissem Wasser und Mate-Tee (das Nationalgetränk). Dank Juli gibt es auch eine tolle Fotostory, dazu aber später.

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Die Besitzer Pato (Patricia) und Ivor haben die Lodge über einen Zeitraum 4 Jahren (wann immer es das Wetter es zuliess) gebaut. Das Haus ist komplett aus Holz und völlig autonom. Es gibt fixe Zeiten wo es Warmwasser gibt, hehe, auch mal ne Erfahrung. Um das Material über den See zu bringen waren 2500 Bootsfahrten nötig, unvorstellbar. Und um das Holz von El Chaltén zum See zu bringen, musste es auf halbem Weg auf kleinere Lastwagen umgeladen werden.

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Die Tage in der Lodge waren toll. Sei es wegen den schönen Wanderungen, aber auch wegen dem Relaxen vor dem Kamin mit einem guten Buch. Der Abschied war sehr emotional, wir werden uns noch lange an diesen Ort erinnern und hoffentlich mal wieder kommen.

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Relaxen und dem Wetter trotzen

Wie es im Wikipedia-Artikel über Patagonienen so schön heisst: „Landschaftlich ist Patagonien durch steppenartige Ebenen geprägt, die Pampas. Der chilenische Teil Patagoniens ist geprägt durch das feuchte, kühle Klima der Westanden und durch den dazugehörigen valdivianischen Regenwald. Der argentinische Teil liegt im Regenschatten der Anden und ist sehr trocken. Charakteristisch ist der immerwährende starke Wind.“

So hatten wir bis jetzt perfektes Wetter gehabt. Klar es war mal etwas bedeckt gewesen aber ansonsten immer sonnig. Jetzt sind wir hier aber an der chilenischen Grenze und bei den grossen Eisfeldern und das hat alles seinen Einfluss. Zum einen haben wir die grosse Möglichkeit die riesigen und wunderschönen Gletschter zu sehen und zum anderen spielt das Wetter eben auch etwas verrückt.

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War es gestern noch sonnig und ca. 15°C so hat es letzte Nach fast bis in die Ebenen geschneit und es kam eine grosse Regenfront. Somit haben wir einen Tag im Hotel entspannt. Den Tag danach haben wir uns für eine ganztägige Schifffahrt zu den Gletschern Upsala, Spegazzini und Perito Moreno entschieden. Die Fahrt war an und für sich gemütlich, das Wetter mies (dauernd hat es genieselt) und die Gesellschaft gut. Wir haben ein älteres Ehepaar kennen gelernt die heute in der Nähe von Perth leben. Er kommt aus Ostdeutschland und sie aus England. Der rüstige Herr hat mit seiner Lebensgeschichte und interessanten Diskussionen für eine abwechslungsreiche Fahrt gesorgt.

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Perito Moreno

Die Reise nach El Calafate dauerte etwas länger als ursprünglich geplant. Der Direktflug ist leider vor einer Woche gestrichen worden und so kamen wir doch noch dazu einen Fuss nach Ushuaia zu setzen. Sprich wir flogen einen Umweg über die Südspitze von Argentinien um nach El Calafate zu kommen.

Am Flughafen haben wir wiederum einen uns bereits bekannten smarten Kleinwagen in Empfang genommen. Die erste Fahrt führte und durch das Örtchen El Calafate in die Weiten von Patagonien (die Pampa) hinaus und zu unserem Hotel. Die unendlichen Weiten erklären dann auch gleich warum es hier nur 2 Einwohner auf einen Quadratkilometer gibt. Das Gebäude mitten in der Pampa im Bild unten links ist unser Hotel Smile

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Am nächsten Tag widmeten wir unseren ersten Ausflug dem Gletscher Perito Moreno. Erst gerade kürzlich hatten wir den Aletschgletscher besucht, aber das hier ist eine andere Nummer.

  • Aletschgletscher; flächenmässig grösster und längster Gletscher der Alpen, Fläche rund 82km^2 und Länge rund 23km.
  • Perito-Moreno-Gletscher; einer der grössten hier in der Gegend, Fläche rund 254mk^2 und Länge rund 30km.

Um den Gletscher aus der Nähe zu betrachten haben wir uns für eine Wanderung angemeldet. Der verheissungsvolle Name: Big Ice. Zuerst ging es während circa 45 Minuten über die Seitenmoräne hinauf zum Basislager. An dieser Stelle wurden wir mit Steigeisen und einem Klettergurt für den Notfall ausgerüstet. Danach ging es los auf den Gletscher. Während 5Stunden hat unser Führer uns an verschiedene Stellen auf dem Gletscher geführt. Wobei es auch für die Führer immer wieder eine Überraschung ist. So kann heute an einer Stelle noch ein kleiner See sein, der morgen wieder verschwunden ist. Der Gletscher ist ständig in Bewegung und ab und zu hörte man das auch lautstark. Wir hatten ein riesiges Glück mit dem Wetter und kamen in den Genuss von jeder Menge wärmender Sonnenstrahlen. Ein tolles Erlebnis.

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Auf dem Rückweg machten wir noch einen Abstecher zur Aussichtsplattform an der Gletscherfront. Der Gletscher tritt hier auf den Lago Argentino. Das Glück reist weiterhin mit uns und so konnten wir zwei riesige Abbrüche von Eis in den See beobachten. Das Getöse und die anschliessende Welle waren sehr imposant.

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